markt - handeln als volkssport

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Schon nach dem ersten Mal auf dem Markt, war ich mir sicher, dass ich daran früher oder später Spaß haben werde. Ich bin irgendwie sehr gerne auf dem Markt und mag die Atmosphäre dort.

Der Markt ist zu Fuß nur etwa zehn Minuten von zu Hause weg und wir machen den Großteil unserer Einkäufe dort.

Auf dem Markt kann man wirklich alles kaufen.
Einen guten Teil macht das Essen aus, zusätzlich gibt es einen großen Teil mit Kleidung und Schuhen, Haushaltsutensilien, Matratzen, Hygieneartikel und noch vieles mehr. Eng an eng stehen die Verkäufer an den Ständen bzw. Tischen und verkaufen dann eben was auch immer.

Schon beim Vorbeigehen werde ich häufig mit „Karibu“ (willkommen) oder „Welcome“ angesprochen. Es macht allerdings einen großen Unterschied, ob man einen zielstrebigen Eindruck macht oder nicht weiß, wohin man will.

Wenn man fündig wird, sucht man sich die Schönsten, nehmen wir als Beispiel Avocados, aus und fragt nach dem Preis („Nangahe?“). Da ich schlecht verstecken kann, dass ich Europäer bin, denken hier nahezu alle, dass man Geld hat. Dementsprechend sind die Preise je nach Verkäufer von einem ganz anderen Stern oder zumindest mit einem guten Bonus. Da ich jetzt schon einige Male auf dem Markt war und teilweise auch mit Einheimischen, kenne ich schon einige Verkäufer. Diese machen dann meist humanere Preise.

Dann geht es an den Teil, der mir am meisten Spaß macht: Das Verhandeln!
„Die ist aber klein“, einfach noch eine dazulegen und den gleichen Preis nennen, einfach auch mal eine Minute nichts sagen, noch etwas anderes zu kaufen und dann den Gesamtpreis selbst vorzuschlagen oder einfach mal beim nächsten Verkäufer nach dem Preis fragen – es gibt wirklich viele Techniken, den Preis zu drücken. Ich versuche mein Repertoire laufend zu erweitern.
Mittlerweile klappt das Feilschen bei mir schon relativ gut, würde ich sagen. Ich habe aber ehrlich gesagt auch wirklich Spaß daran. Unser Mentor Bienfait hat uns beim letzten größeren Einkauf begleitet und meinte, dass ich richtig gut verhandeln würde. Ich habe den Eindruck, dass es beim Handeln oft auch nicht unbedingt um das Geld, sondern um den Spaß an der Freude geht.

Damit ihr einen kleinen Eindruck der Preise oder Dinge, die wir kaufen, bekommt, hier mal einige Einkäufe der letzten Woche:
(der Umrechnungskurs ist in etwa 1000 RWF = 1 Euro)

1 kg Reis  –  1300 – 1800 RWF je nach Sorte

1kg Kartoffeln (regional)  –  500 RWF

1 kg Tomaten  –  800 RWF

3 Avocados  –  600 RWF

große Zucchini  –  1000 RWF

4 Port. grüne Bohnen  –  800 RWF

1 Brokkoli  –  600 RWF

1 Ananas  –  500 RWF

ca. 25-30 Minibananen  –  1000 RWF

6 Kochbananen (grüne)  –  200 RWF

Brot (10 Milchbrötchen)  –  1000 RWF

Fotos gibt es gerade leider keine, da mir vor einer Woche mein Handy gestohlen wurde. Das ist einen eigenen Artikel wert, den werde ich noch schreiben.
Nur so viel:  Mir ist nichts passiert und mir geht es super, ein neues TASTENhandy habe ich und alles entwickelt sich wieder Richtung Normalität. Also ärgerlich aber nichts passiert! Dadurch habe ich kaum mehr Bilder und kann keine Neuen machen.

Naho mukanya! (Bis bald!)