Unter dem Text sind einige Bilder von Kigali
Kigali ist die Hauptstadt Ruandas und mit über 1,2 Mio. Einwohner die mit Abstand größte Stadt. Wegen meines Visums war ich bereits einmal fünf Tage dort und vergangenes Wochenende ebenfalls.
Das erste Mal war ich mit anderen deutschen Freiwilligen aus Gisenyi in Kigali, dieses Wochenende mit einer Deutschen, die in Goma (DRC) bei einer NGO geforscht hat und aufgrund des Konflikts im Ostkongo gerade bei uns wohnt.
Wir waren in den Tagen – ich denke so kann man es sagen – eher auf „westlichen Wegen“ unterwegs. Kigali ist eine ganz andere Welt wie der Rest Ruandas und in Teilen ziemlich westlich. Obgleich ich mich nicht für Ruanda entschieden habe, um dann hier in westliche Cafés zu gehen, ist es von Zeit zu Zeit einfach nett, einen guten Cappucino und eine leckere Pizza zu essen. Ich würde das definitiv nicht immer wollen und fühle mich in einheimischen Restaurants viel wohler, aber für die kurze Zeit in Kigali tut so etwas auch gut.
Mit dem Visum und der Residence Card hat alles gut geklappt und ich bin jetzt ganz offiziell hier.
Kigali verteilt sich auf mehrere Hügel und ist sehr weitläufig. Es gibt kein klares Zentrum, sondern mehrere Zentren der jeweiligen Viertel. Die Stadt insgesamt kann man schwer mit europäischen Großstädten vergleichen. Die Dichte an mehrstöckigen Häusern und wie eng die Häuser aneinander gebaut sind, ist viel geringer, die Distanzen deshalb weiter, es gibt viel weniger Autos und überall Mototaxis. Die Stadtgrenze nach außen ist eher fließend und noch bestimmt 20 km außerhalb des Kerns gibt es ärmere Wohnviertel.Mein Fazit: Eine ansich wirklich schöne und sehr saubere Stadt. Es gibt viele nette Ecken und durch die Größe einfach unglaublich viel Verschiedenes. Allerdings gibt es keine richtigen Sehenswürdigkeiten, die man besichtigen kann. Was etwas stört, sind die Distanzen: An einem Tag in Kigali muss man meist mehrfach Moto fahren und das wird einfach wahnsinnig teuer (800 – 1500 RWF pro Fahrt). In Gisenyi ist alles fußläufig erreichbar und eine Moto kostet 300 RWF (30 Cent). Wenn man aber etwas von Kigali sehen will, kann man nicht immer 1,5 Stunden zum nächsten Ort laufen, sondern muss das Moto nehmen . Das schränkt einen in der Flexibilität echt ein.
Ich glaube, dass ich die Stadt mögen werde, wenn ich mich richtig gut auskenne. Es gibt unzählige Möglichkeiten, um abends wegzugehen (versch. Clubs, Bars etc.). Zusätzlich gibt es in Kigali eben alles: Während ich hier in Gisenyi deutsches Brot ehrlich gesagt schon ziemlich vermisse, findet man in Kigali nahezu alles. Das hat was, ohne Frage!
Die Distanz zwischen Gisenyi und Kigali wird als nicht unbedingt lange angesehen (150 km / ~ 3 h im Private Car für ca. 6000-8000 RWF / ~ 5 h im Bus für 3300 RWF ), das heißt ich kann auch mal für ein Wochenende nach Kigali. Nach wie vor erscheint mir Gisenyi als optimale Stadt für meinen Freiwilligendienst! Ab und an als Abwechslung nach Kigali zu gehen, ist trotzdem reizvoll.
Ich hoffe, ich komme in der nächsten Zeit zum Schreiben weiterer Beiträge. Ich habe einige Ideen, aber gerade relativ wenig Zeit. Trotzdem schreibe gerade ziemlich gerne so ein bisschen über meine Erfahrungen und Erlebnisse hier.
Bis bald!