mount kabuye und twin lakes

Back

Nach den Weihnachtsfeiertagen war ich drei Tage lang in der Nordprovinz von Ruanda und habe somit endlich den ersten von hoffentlich einigen Mehrtagesausflügen gemacht. Die ersten zwei Tage war ich mit drei anderen Freiwilligen aus Gisenyi unterwegs und habe dann alleine noch einen Tag drangehängt.

Am ersten Tag sind wir mit dem Bus an den Fuß des Mount Kabuye [2700 m] gefahren und dann am Nachmittag auf den Gipfel gewandert [1000 hm]. Oben gibt es die Möglichkeit, in gestellten Zelten zu schlafen und sehr luxuriös verpflegt zu werden. Das ist aber bekanntlich nicht so meins. Ich habe mein eigenes Zelt etwas außerhalb des Camps aufgebaut und hatte auch mein Essen mit hochgetragen.
Am nächsten Morgen gab es einen wunderschönen Sonnenaufgang und nach dem Frühstück sind wir auf der anderen Seite des Berges in Richtung der Twin Lakes abgestiegen. Da das zu weit zum Wandern war, haben wir am Fuße des Berges Motos bis zum See genommen. Dort hatten wir allerdings Probleme, eine Unterkunft zu finden. Deshalb sind wir nochmal per Moto zur nächsten richtigen Straße in einen Ort gefahren und haben dort in einem Restaurant überlegt, was wir machen. Die Anderen haben sich dazu entschieden, nach Hause zu fahren, da sie keinen Schlafplatz gefunden haben.

Ich hatte ja alles zum Übernachten und wollte deshalb wild campen. In Skandinavien habe ich das ja schon sehr oft gemacht und wollte ausprobieren, wie das hier in Ruanda funktioniert. Es war also ein Art Test, auch für weitere Reisen hier. Ruanda ist eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt und es gibt kaum Flecken, die nicht bewohnt oder  bewirtschaftet sind. Dementsprechend war es etwas schwer, einen geeigneten Platz zu finden. Schlussendlich habe ich dann mitten auf einem Feld geschlafen, was ziemlich stressig war. Da ich morgens nicht von Feldarbeitern, die um mein Zelt stehen, geweckt werden wollte, bin ich um 4:30 Uhr aufgestanden.

Das hat sich aber definitiv gelohnt, denn ich war perfekt zum Sonnenaufgang am Lake Ruhondo – schaut euch die Bilder an, ich denke die sprechen Bände :). Anschließend bin ich etwa 15 km durch die sehr ländliche und wunderschöne Gegend dort zur großen Straße gewandert.
Von der Straße konnte ich mit einem Fernbus kostenlos die wenigen Kilometer nach Musanze fahren und dann von dort regulär mit dem Bus zurück nach Gisenyi.

Insgesamt hat es mir wahnsinnig gut getan, wieder einmal ein bisschen unterwegs zu sein. Ich will einen guten Teil meiner Urlaubstage für verlängerte Wochenendausflüge nutzen und habe echt einige Reiseziele innerhalb Ruandas.
Irgendwo im nirgendwo auf einem Berg schlafen, wandern und wild campen – genau diese Erlebnisse bleiben mir lange im Kopf und geben mir enorm viel. Ruanda ist so ein schönes Land und ich hatte nicht gedacht, dass man hier so gut wandern, radfahren und derartige Ausflüge machen kann. Deshalb hat es mich echt gefreut, dort mal den Start gemacht zu haben.